Der Übungsweg des authentischen Yang-Stils (des Tai Chi Chuan)
Die Form
Grundlage der Arbeit im Tai Chi ist die sog. "Form", ein festgelegter Ablauf sanfter, zeitlupenartiger Bewegungen, der in drei Teilen (Erde, Himmel, Mensch) erlernt wird. Er regt den Energiefluss an, entspannt und verwurzelt den Körper. Das Erlernen der gesamten Form dauert etwa zwei Jahre, die wohltuende Wirkung der Bewegungen ist jedoch von Anfang an spürbar.
Die Vertiefungsstufen
In den Vertiefungsstufen Yin-Yang-Form, Chi-Form (Armspiralen), Zentrumsbewegung, Beinspiralen, Halsspirale, Innerer Atem wird der erlernte Bewegungsablauf ständig verfeinert und vertieft, alle Teile des Körpers werden für den Fluss der Energie geöffnet.
Partnerübungen
Hierbei lernt man in der spielerischen Auseinandersetzung mit einem Partner, die Grundtechniken des Tai Chi einzusetzen, die Energie des anderen zu spüren, aufzunehmen und umzulenken, um ihn zu entwurzeln. Am Anfang steht das "Push Hands" mit einer Hand, am Platz und mit Schritten. Es folgen die Übungen mit zwei Händen und das "Große Ziehen" (Ta Lu).
In der "Fighting Form" übt man mit einem Partner den schnellen Einsatz der Bewegungen der Form und ihre Anwendungsmöglichkeiten zur Selbstverteidigung.
Waffenformen
Nach der Form kann man zusätzlich die schnelleren Abläufe der Schwert- und Säbelform samt Vertiefungsstufen und Partnerübungen erlernen.
Taoistische Übungen
Diese bestehen aus einer Serie von 24 Übungen zur Entspannung und zur Anregung des Chi. Sie sind stets Bestandteil der Formkurse, können aber auch als eigenständige Übungsfolge erlernt werden.
Qi Gong (Chi Kung)
Hierbei handelt es sich um stille, meditative Übungen im Stehen oder Gehen, die den Energiefluss stark anregen und eine genaue Korrektur der Körperhaltung erleichtern. Verschiedene Armhaltungen öffnen den Körper für den Atem und lassen ihn tief in den Bauch sinken. Diese Übungen sind von Anfang an Bestandteil der Formkurse.
Zusätzlich können Taoistische Sitzmeditation und Taoistische Selbstmassage erlernt werden.